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Königswiesener Saitenmusik und Arpad György: „Aus alter und neuer Welt“

9. Mai 2023 - 19:30 - 22:30

Wer das Hackbrett bisher „nur“ als Volksmusikinstrument kannte, wird sich an diesem Konzertabend davon überzeugen können, welche Fülle an Farben in diesem über tausend Jahre alten – ursprünglich arabischen – Instrument steckt, das übrigens nicht nur im Alpenland, sondern auf der ganzen Welt gespielt wird. Schon zum wiederholten Mal in Altötting, wird es die Königswiesener Saitenmusik meisterhaft verstehen, ihre Zuhörer in den Bann zu ziehen. Das Ensemble mit der Hackbrettistin und Lehrerin an der Berufsfachschule für Musik Altötting, Ulrike Wenicker-Kuhn, und den beiden Gitarristen Christine und Karl Beschoner wird erneut durch den renommierten Kontrabassisten Arpad György ergänzt und bereichert.

Bei Musik vom 18. bis ins 21. Jahrhundert demonstrieren die vier Musikerinnen und Musiker in wechselnden Duo- und Quartettbesetzungen, welch vielfältige Klangnuancen diesen höchst ungewöhnlichen und reizvollen Instrumentenkombinationen zu entlocken sind.

Tänze und Nationalkolorit aus der „alten“ und „neuen“ Welt sind das zentrale Thema des Konzerts. Die musikalische Reise beginnt in Europa mit zwei italienischen Komponisten; Luigi Boccherini und Ferdinando Carulli, in deren Werken die Gitarre eine besondere Rolle spielt. In Carulli’s Serenade, komponiert in dessen Wahlheimat Paris, führen die zwei Gitarren ein wunderschön melodisches Zwiegespräch. Auch Boccherini verließ Italien, um sich bis an sein Lebensende in Madrid niederzulassen und dadurch floss vielfach spanische Volksmusik in seine Musik. So gaben mitreißende Flamenco-Rhythmen dem berühmten „Fandango-Quintett“ seinen Namen. In den Rausch der Wiener Ballsäle des 19. Jahrhunderts entführen weiter die „Hofballtänze“, einen der schönsten Walzer des „Vaters des Wiener Walzers“, Joseph Lanner. Die Reise geht weiter nach Spanien und Frankreich. Bei Pablo de Sarasates hochvirtuosen „Airs espagñols“, erklingen im Wechselspiel mit Gitarre und Kontrabass ganz unerwartet faszinierende  Klangfarben des Hackbretts. Den Einfluss der „neuen „ Welt und die Verschmelzung von südamerikanischen Rhythmen mit europäischer Melodik spürt man ganz besonders im Tango von Isaac Albeniz aus dessen Suite España, ein Tango, der jedoch fast lyrisch und träumerisch anmutet.

Die Reise führt nun nach Buenos Aires, das faszinierende und mitreißende Zentrum von Milonga und Tango. Maximo Diego Pujol ist der wohl wichtigste zeitgenössische musikalische Sohn der Stadt und versteht es, dieses Sujet mit Bravour in „Tangata de Agosto“ zu gestalten. Astor Piazzolla ist der Großmeister des Tango Argentino und Begründer des Tango Nuevo. Im 1.Satz seines vierteiligen Zyklus „Geschichte des Tangos“  mit dem Titel „Bordel 1900“ führt er mit ungeheurer Lebendigkeit vor Augen, wo dieser leidenschaftlich erotische Tanz seinen Ursprung nahm. Eine tief berührende melancholische Stimmung entfaltet Piazzolla dagegen in seinem langsamen Tango „Oblivion“, bei dem man sich im wahrsten Sinne des Titels vergessen und verlieren kann.

Darius Milhaud, wenn auch aus Frankreich stammend, verarbeitete aufgrund seines langen Aufenthalts in Brasilien viele Einflüsse der dort heimischen Musik. Ein feinfühliges und dann wieder äußerst temperamentvolles Werk ist seine Suite „Scaramouche“, in deren Schlusssatz man sich mitten im Sambataumel des Karneval von Rio wiederfindet.

Lassen Sie sich mitreißen von diesem breit gefächerten und abwechslungsreichen Programm, bei dem von weichen, manchmal fast sphärischen Tönen bis zum virtuosen Klangfeuerwerk alles zu hören ist.

Details

Datum:
9. Mai 2023
Zeit:
19:30 - 22:30

Veranstalter

Max-Keller-Schule Berufsfachschule für Musik
Telefon
08671 1735
E-Mail
info@max-keller-schule.de

Veranstaltungsort

Aula der Max-Keller-Schule
Kapellplatz 36
84503 Altötting,
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